Mehr als ein Jahr Moni – eine Reflexion

Kartoffelstimme -What happened to Moni- Zine

Viele Menschen sind schon vor einiger Zeit zusammen gekommen um die Geschehnisse um Moni zu reflektieren und haben geklebt, gezeichnet und gescannt,
daraus ist ein englischdeutsches Zine entstanden, dass hier über den Link zum download verfügbar ist.

Einiges ist in diesen paar Monaten passiert, zwei Sommer und ein Winter, und es soll nicht unerzählt bleiben welche Erkenntnisse und Fehler sich mitnehmen lassen.
Nehmt mit was ihr gebrauchen könnt ( :

Alle weiteren Ausgaben gibt es hier:
Kartoffelstimme erste Ausgabe die Kartoffelstimme
Kartoffelstimme Bahnhofsausgabe als online lesbare Version und als Druckversion.

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Die Moni ist geräumt!

Nach über einem Jahr Widerstand und Leben im Losser Forst gegen die A14 und das System das sie bauen und davon profitieren will, wurde unser Camp von den Cops zerstört. Baumhäuser, Bodenstrukturen, sogar das Kompostklo, alles wurde restlos kaputtgemacht und zum Großteil mitgenommen. Zurück bleibt eine apokalyptische Szene von verletzten Bäumen, zerwühltem Boden und vielen Scherben.

Wir hatten den Wald zuvor verlassen und es wurden keine Menschen geräumt, uns geht es allen gut. Reflektion über die Besetzung und ihr Ende ist ein notwendiger, laufender Prozess. Für uns ist und bleibt aber bereits klar: Der Widerstand in der Altmark gegen Umweltzerstörung und Faschismus geht weiter! Für ein ökologisches Leben auf dem Land braucht es weder monotone Landschaften noch grauen Asphalt, sondern bunte Projekte und Raum für Biodiversität!

Wir freuen uns weiterhin über Unterstützung in Form von Spenden für anstehende Repressionskosten, Gesprächen um weiterführende Perspektiven zu schaffen und Vergangenes zu reflektieren und gelebter Solidarität mit allen von Unterdrückung betroffenen Lebewesen in der Altmark und überall sonst.

Heute is‘ nich alle Tage – wir komm‘ wieder, keine Frage!

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Die Zukunft der Besetzung

Der Bahnhofsbrand hängt noch immer nach, während wir auf einen weiteren Dürremonat blicken und unsere Versammlung erneut mit großem Aufwand und unter dem Vorwand von Personenschutz massiv von Polizei und Ordnungsamt gestört wird.

Wir erkennen an, dass die letzten eineinhalb Jahre sich am besten als die Geschichte eines Aufpralls zweier Welten beschreiben lassen. Mit Explosionspotential. Die Attacken auf den Bahnhof, die in seinem Niederbrand ihren Höhepunkt fanden, der Konfliktort Waldbesetzung, heiß diskutiert und umkämpft, dennoch Zeichen einer politischen Patt-Situation. Die ständige Polizeipräsenz und Schikane, als unliebsame Folge.

Wir sehen das Bedürfnis in den Menschen nach Ruhe und sozialem Frieden und stellen uns dennoch vehement gegen ein bloßes „Weiter So“. Wir wollen in dieser Region etwas positiv verändern, die Auseinandersetzung mit unserem zerstörerischen Politik- und Wirtschaftssystem voranbringen und selbst-organisierte, alternative Lebensweisen schaffen. Wir haben unseren Standpunkt deutlich gemacht, haben durch den Winter und die Räumung auf unserer Position beharrt, dass wir nachhaltige Lösungen aufbauen müssen, statt einer neuen Autobahn. Doch im aktuellen Moment ist es ebenso bitter nötig, Brücken zu bauen. Wir wollen uns nicht „festfahren“ sondern Teil eines Heilungsprozesses sein, der aus der polarisierten Situation etwas Positives schafft. Die Waldbesetzung war immer Mittel zum Protest; als Ort des politischen Zusammenkommens muss sie ihre Abschottung überwinden. 

 

Daher streben wir eine Transformation der Waldbesetzung an.

In diesem Zusammenhang verweisen wir auf Aussagen des Landrats Patrick Puhlmann, der auch die Frage stellte was die Waldbesetzer*innen als Gegenleistung erwarten, um den Wald zu verlassen. Wir werden den Wald nicht verlassen, wir wollen ihn umgestalten. Dazu gehört, dass nicht mehr dauerhaft Menschen dort sein werden, aber der Ort in anderer Form bestehen bleibt.

Um diesen Prozess zu bewerkstelligen erwarten wir von behördlicher Seite lediglich bei unseren Bestrebungen keine Steine in den Weg gelegt zu bekommen und den Prozess durch Repressionen, unerfüllbare Auflagen oder bürokratische Hürden zu behindern.

 

Wir können uns vorstellen, uns aus den Wald zurückzuziehen, um sowohl das Ökosystem als auch die Sozialstruktur der Region nicht weiter zu belasten. Wir wollen konsequent auf die Situation reagieren. Damit wollen wir weitere Brände verhindern. 

Was mit der Moni passieren könnte, dafür arbeiten wir gerade verschiedene Szenarien aus. Endgültig wollen wir uns noch nicht festlegen.

Denn eines steht fest, wir werden uns weiterhin in der Region engagieren, gegen die Autobahn und für das Gute Leben abseits von Kapitalismus, Patriarchat, Herrschaft und Umweltzerstörung. Dafür wollen wir unseren Fokus auf andere Projekte legen, wie beispielsweise den stückweisen Wiederaufbau des Bahnhofs Seehausen. Dies ist kein Ende aber es kann der Beginn einer neuen Etappe sein.

 

Wir wollen gegenseitiges Verständnis und Toleranz mit den Einwohner*innen der Region fördern, es sei denn es sind Faschist*innen, (Neo-)Nazis, AfD und ihre Gefolgschaft. In diesem Fall gilt weiter unsere vollste Ablehnung!

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Soli-Party: Trotz Nazi- und Bullenterror – Moni bleibt!

gefunden auf stressfaktor.squat.net

Soli-Party: Trotz Nazi- und Bullenterror – Moni bleibt!

Freitag, 8. Juli 2022, 18:00
Party
Musik/Konzert
Essen
Punk / Hardcore / Crust
Metal
rauchfrei
vegan

Eintritt 0-5€, 2G+ (mit Test) 
Cocktails, Küfa, Solitattoos, Redebeiträge, Lagerfeuer im Garten und Siebdruck
Es treten auf: Describing Unity (Anarcha-Queer Folk Punk), Ponyo (Schrammelpunk), Mimesis (Metall), Osfyn (experimental) und Roim- und Stroifahrzeuge (Oi! Streetpunk) – „FaulenzA“ (trans female Rap, Folk-Punk)und danach gibt’s Punk und Trash vom Mischpult

Nach einer Teilräumung und einem Großbrand in einer Support-Struktur (dem alten Bahnhof Seehausen) benötigt die Waldbesetzung Moni dringend Support. Damit die Kasse für die kommenden und bereits bestehenden Repressionen gefüllt ist, gibt’s ne schicke Soliparty mit Live-Acts, Cocktails, Küfa, Solitattoos, Redebeiträgen und Patches. Kommt vorbei! Bitte mit 2G+ Nachweis. Wir haben dafür auch einige kostenlose Tests vor Ort, bringt euch aber, wenn möglich, einen eigenen mit, den ihr vor Ort macht.

Für einen Vorgeschmack auf die Tattoos, schaut auf Instagram bei @qinntupled und @ananas.ink vorbei.

Der Innenbereich ist rauchfrei, die Party ist aber nicht auf drinnen beschränkt. Leider sind die Räume nur über eine Treppe zu erreichen und daher nicht barrierefrei. 

Mehr Infos und Spendenkonto: Moni.blackblogs.org Twitter: @bleibtmoni 

Warum braucht die Moni dringend Kohle?

Die Moni ist eine von Bullen und Nazis viel geplagte Waldbesetzung in Sachsen-Anhalt, die sich gegen den Bau der A14 stellt. Im Mai kam es zu einem Großeinsatz der Bullerei – einzig und allein zur Personalienfeststellung. Infolgedessen werden auf viele Menschen Repressionskosten zukommen. Bei dem Einsatz wurde außerdem eine Menge teures Material sowie Strukturen von den Cops zerstört oder geklaut.

Nur kurze Zeit später brannte es in dem alten Bahnhofsgebäude in einer Kleinstadt in der Nähe, welches von lokalen linken Strukturen und der Waldbesetzung als Veranstaltungs-, Lager- und Aufenthaltsort genutzt wurde. In der Vergangenheit gab es schon mehrere (mal mehr, mal weniger verheerende) Brand- und Bombenanschläge von Faschos auf das Gebäude; dieses Mal war das Feuer aber so groß, dass ein Großteil des Gebäudes nun eine Ruine ist. Infolgedessen kommen auf den Eigentümer, der uns das Gebäude zur Verfügung stellte, riesige Kosten zu, auf denen er nicht sitzen bleiben soll.

Treffen tut‘s einige, gemeint sind wir alle! Kommt rum!

Ort

UJZ Karlshorst
Hönower Str. 30
10318 Berlin

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Der Bahnhof ist abgebrannt

Der Bahnhof Seehausen ist ein lang umkämpftes Objekt. Seit unserem Einzug im April 2021 waren wir immer wieder Ziel von faschistischen Angriffen [1] [2]. Über die Monate verfestigte sich ein gesellschaftliches Klima in der Region, in dem Angriffe auf uns kleingeredet, verschwiegen, dann teils gebilligt und unterstützt wurden. Am Morgen des 6. Juni brannte das Bahnhofsgebäude schließlich ab. Die genaue Brandursache ist noch unklar, klar ist jedoch dass sich vor dem Brand unbekannte Menschen unbefugt Zutritt zu dem Gebäude verschafft hatten. Es wurden keine Menschen verletzt, da zu dem Zeitpunkt zu unserem großen Glück keine Menschen von uns im Gebäude waren. Das Gebäude selbst aber ist eine Ruine, wurde von der Polizei beschlagnahmt und was die Flammen nicht zerstörten wurde vom Staatsschutz gründlich gefilzt. Diese Maßnahme, sowie die Sicherung des Gebäudes, wird dem Eigentümer des Bahnhofs, der uns erlaubt hatte ihn zu nutzen, in Rechnung gestellt. Das Gebäude sowie alle Materialien, Werkzeuge, Kunst, Handwerksstücke etc die darin waren, sind nicht versichert. Falls ein (Teil-)Wiederaufbau möglich sein sollte, wird dieser ebenfalls sehr teuer.

Jede Art von Support wird gerade dringend benötigt. Wir erwarten weitere Kosten und Probleme und schließen auch die Möglichkeit von weiteren Angriffen auf den Bahnhof oder den Wald nicht aus.

Falls ihr könnt, kommt nach Seehausen oder in die Moni oder spendet für uns.

Spenden gerne an:

Empfänger*in: Spenden und Aktionen

DE29513900000092881806

BIC: VBMHDE5FXXX

Bank: Volksbank Mittelhessen

Verwendungszweck: Keine-A14-Bahnhof

Gegen das gesellschaftliche Klima, dass diesen Brand ermöglicht hat! Gegen jene, die mit menschenfeindlichen Aussagen mitgezündelt haben! Kein Ruhiges Hinterland! Moni Bleibt!

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Teilräumung in Moni am 18.05.2022

Pressemitteilung zur Teilräumung am 18.5.2022 – Kurzversion

Am Morgen des 18.5.2022 kam es zu einem Großeinsatz der Polizei mit ca. 2 Hundertschaften und schwerem Gerät in der Waldbesetzung Moni im Losser Forst (Seehausen). Polizeigewalt, unterlassene Hilfeleistung, Verhaftungen, lebensgefährlich beschädigte Baumhäuser, zerstörte Höhen- und Bodenstrukturen, zerschnittene Seile und geklautes Material waren das Ergebnis. All das unter dem Vorwand der Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten. Was für eine Scheiße!

Ausführliche Version

Am gestrigen Morgen um ca. 9 Uhr rückte die Polizei mit einem Großaufgebot in der Waldbesetzung Moni im Losser Forst (Seehausen) an. Beteiligt waren schätzungsweise 2 Hunderschaften aus verschiedenen Städten inklusive einer Klettereinheit aus neun Cops, der „Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit“, kurz BFE oder Prügelbande, 2 Hebebühnen und einem Räumpanzer. Ziel des Einatzes war angeblich die Personalienfeststellung von Aktivist*innen aufgrund von Ordnungswidrigkeiten (Verstöße gegen Versammlungsauflagen) und Verstöße gegen Vermummungsverbot sowie die Durchsuchung mehrerer bewohnter Strukturen. Dazu wurden 4 Menschen mit einer Hebebühne von Baumhäusern geräumt. Daher sprechen wir auch – im Gegensatz zur Polizei – entschieden von einer Teilräumung.

Während des Einsatzes wurde mehreren Menschen körperliche Gewalt angetan oder angedroht. Eine Person wurde bei dem Versuch, sich selbst in Sicherheit zu bringen, von einer Treppe gezogen und zu Boden gedrückt. Einem minderjährigen Menschen, der von den Bullen geweckt wurde, wurde gedroht, ihn nackt zu räumen, kurz nachdem dessen Wohnraum ohne Vorankündigung gestürmt wurde. Selbiger Person wurde während der Personalienfeststellung trotz mehrfacher Bitte dringend nötige medizinische Hilfe verweigert.

Einer anderen Person wurde während der Ingewahrsamnahme zur Identitätsfeststellung über mehrere Stunden das Essen verwehrt. Der Versuch einiger Beobachter*innen, dieser Person Essen zu bringen, wurde von der Polizei mit körperlicher Gewalt und 3 Anzeigen beantwortet. 

Nachdem etwa 8 Stunden nach Beginn des Einsatzes die letzte von 5 Person aus der Gewahrsam entlassen und von einem Unterstützer abgeholt wurde, wurde dessen Auto mehrer Stunden lang verfolgt, beobachtet und kontrolliert. 

Zudem haben die Cops eine Menge Schaden auf dem Versammlungsgelände angerichtet: Es wurden Klettermaterial (einer unserer Rettungsgurte), eine Rolle Polypropylen und 7 Leitern geklaut (#freeVersammlungsleiter), ca. 15 Kletterseile und mehrere Traversen abgeschnitten, Bodenstrukturen, Baumaterial und ein Autoanhäger zerstört, Trinkwasser ausgekippt, einem Baum schwere Schäden durch Steigeisen zugefügt, die Kabel der Solaranlage zerschnitten, Baumhäuser von innen komplett verwüstet sowie ein Baumhaus auf lebensgefährliche Weise beschädigt. Außerdem wurde unser Brandschutzschild umgefahren, unsere als Versammlungsauflage behördlich angeordneten Brandschutzschneisen zugeschüttet und Feuerlöscher verstellt – besonders ironisch vor dem Hintergrund, dass das O-Amt unsere Branschutzvorkehrungen ständig bemämgelt. 

Wir wiederholen: das alles wegen ein paar Ordnungswidrigkeiten und Vermummung. Die Recht- und besonders die Verhältnismäßigkeit dieses Einsatzes ist stark anzuzweifeln. Es gab mehrere unbeantwortete Kooperations- und Gesprächsangebote unsererseits an das Ordnungsamt – dieser Einsatz war also nicht „die letzte Option“. Zu den Auflagen, gegen die wir verstoßen haben sollen: eine davon lautet, dass es uns nicht gestattet ist, die Baumhäuser zu betreten, bis diese auf Standsicherheit geprüft sind. Wir stehen dazu, die Baumhäuser genutzt zu haben, da die Baumhäuser einen essentieller Bestandteil unseres Versammlungscharakters darstellen und unsere Wohnorte sind. Um ein Gutachten zur Standsicherheit haben wir uns bereits mehrfach bemüht, dies scheiterte allerdings daran, dass es in Deutschland keine DIN-Normen für Rundhölzer (welche die Böden der Baumhäuser stützen) gibt. Zudem können wir guten Gewissens behaupten, von Baumhausstatik mehr Ahnung zu haben als angebliche „Spezialist*innen“ im Ordungsamt. Wir wissen welche Stämme wieviel aushalten, wir wissen was für Seile wir für Aufhängungen und Einbindungen verwenden, wie man sie benutzt und wie belastbar sie sind. Unsere Baumhäuser sind sicher. Und wir brauchen keine Ordnungsamtlappen, die so tun als ob sie uns beschützen wollen.

 

Die andere Ordnungswidrigkeit besteht laut Polizei in der Teilnahme an einer Versammlung ohne Versammlungsleiter. Über diese Anschuldigung können wir nur wütend lachen: erst letzten Sommer urteilte das Oberverwaltungsgericht Magdeburg, dass die Besetzung auch ohne Versammlungsleitung den rechtlichen Status und Schutz einer Versammlung genießt.

An dieser Stelle möchten wir einigen Pressestimmen widersprechen, die behaupteten, es seien keine Platzverweise ausgesprochen worden: es wurden sowohl Versammlungsteilnehmenden als auch Pressevertretenden Platzverweise ausgesprochen sowie Unterstützende an der Teilnahme der Versammlung gehindert, was definitiv nicht rechtmäßig war. Aber wie so oft gilt das Versammlungsgesetz anscheinend nur wenn es den Bullen gerade passt.

 

Wir sind unfassbar wütend über eine derartige Kriminalisierung und Schikanierung unseres legitimen Protests. Klimaschutz ist kein Verbrechen und auch keine Ordnungswidrigkeit, das Zerstören unserer Lebensgrundlage hingegen schon.

 

Bullenschweine und Ordnungsamt-Opfer: Wir kommen super ohne euch aus. Verpisst euch aus dem Wald!

 

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Eine Pressemitteilung zum Beschluss des OVG Magdeburg

Moni, Altmärkische Höhe, Sachsen-Anhalt                06.02.2022 – 13:12
Hinweis: Diese PM gibt die individuellen Meinungen einzelner Personen wieder und
repräsentiert weder eine Personenmehrheit noch eine Gruppe oder Bewegung.

Mit ihrer Entscheidung vom 2.2.2022 zur Versammlung im Losser Forst weist das Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt (OVG LSA) die Beschwerde gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts Magdeburg (VG Magdeburg) vom 23.11.2021 zurück.

Nach dem das OVG LSA mit Beschluss vom 02.07.21 die Waldbesetzung unter den Schutz der Versammlungsfreiheit nach Art. 8 GG gestellt hatte, erließ der Landkreis Stendal erneut Anordnungen in der Allgemeinverfügung vom 06.10.21.

Bei dem aktuellen Rechtsstreit geht es also um erneute Auflagen der Behörde gegenüber der Versammlung, nicht jedoch etwa um eine Räumung der „Besetzung“, die Tatsache, dass die Versammlung unter dem Schutzbereich der Versammlungsfreiheit nach Art. 8 GG
steht entfaltet eine Sperrwirkung gegenüber der Anwendung von allgemeinem Polizeirecht. (vgl. Beschluss v. 02.07.21 OVG LSA, Az. 2 M 78/21)

Zur Erinnerung: Der Beschluss des VG Magdeburg von November 2021 (Az.: 3 B 321/21 MD) stellte zahlreiche, offensichtlich rechtswidrige Auflagen des Landkreises Stendal in der Allgemeinverfügung vom 06.10.21 gegenüber der Versammlung fest und stellte die
aufschiebende Wirkung des Widerspruchs diesen Auflagen gegenüber wieder her. Der Landkreis hatte in mehreren Fällen das Gebot der Bestimmtheit verletzt und somit ein verfassungsrechtliches Gebot der Rechtsstaatlichkeit verletzt. Die Hälfte der Kosten des Verfahrens hatte der Landkreis zu tragen. Die pressemitteilungsgegenständliche
Beschwerde richtete sich gegen die ablehnenden Teile des VG-Beschlusses.

Emma G.*, Teilnehmerin des Protestcamps sowie Klägerin und Beschwerdeführerin der Streitgenossenschaft gegen die Allgemeinverfügung äußert sich dazu wie folgt:

„Ich bin enttäuscht und irritiert, denn mit der Begründung zu der unanfechtbaren Entscheidung vom 2.2.2022 zur Versammlung im Losser Forst setzt sich die 3. Kammer des OVG Sachsen-Anhalt dem Verdacht aus, tendenziös zu entscheiden.”

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Auflagenbescheid an den Landkreis Stendal

Da der Landkreis Stendal sich im Bezug auf die Autonome Zone Altmark (AZA) bisher unkooperativ verhalten hat, sehen wir uns gezwungen nachfolgende Auflagen zu veröffentlichen um eine friedliche Koexistenz zu gewährleisten. Zuwiderhandlung durch die  Polizei oder den Landkreis, die die Autonomie und Existenz der AZA gefährden, werden als kriegerische Aggression gewertet. In diesem Fall sehen wir eine Kriegserklärung als letztes notwendiges Mittel an, um unser Existenzrecht zu gewährleisten. Wir berufen uns insofern auf die Genfer Konvention von 1918.

1.a) Die Autonome Zone Altmark ist nicht Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland sondern eine antinationale, selbstverwaltete Zone. Als solche untersteht sie nicht der Autorität des Landkreises Stendal.

b) Polizist*innen haben keine Befugnis das Versammlungsgelände zu betreten oder zu umfahren.

c) Zuwiderhandlungen werden als Akt der Aggression betrachtet und selbstjuristisch verfolgt.

2. a) Als Geste des guten Willens hat der Landkreis Stendal unverzüglich 10 Paletten „Sternburg Bräu Export“ zur Verfügung zu stellen. Dies ist als Vorraussetzung für friedliche Verhandlungen betrachten.

b) Desweiteren fordern wir die Bereitstellung eines Löschwasservorrats an 20.000 Litern Hafermilch.

3. Kirchenglocken der angrenzenden Gemeinden dürfen einen Grenzwert (gemessen an der Grenze des Versammlungsgeländes) von 60 db nicht überschreiten bzw. 45 db nach 22 Uhr.

4. a) Wir fordern Informationen über sämtliche Bestände der Aservatenkammer der Polizei Stendal. Desweitern die Übermittlung der vollständigen Lagepläne aller polizeilich genutzten Gebäude.

b) Der Landkreis Stendal hat das Brandschutzkonzept all seiner polizeilich genutzten Gebäude vorzulegen. Besonders herauszuheben sind dabei mögliche Schwachstellen.

c) Der Autonomen Zone sind unverzüglich 6.000 Liter Heizöl sowie 3.000 Liter Benzin zur Bewahrung und Durchsetzung des Friedens und der anarchistischen Werte von Selbstbestimmung, Freiheit und Solidarität.

5. a) Alle Mitarbeitenden der öffentlichen Einrichtungen des Landkreises Stendal haben ihre Wäsche an einem zentralen Ort zu trocknen.

b) Die genaue Örtlichkeit muss den Besetzenden durch hierfür amtlich vorgeschriebene Piktograme nach ACAB 13.12 übermittelt werden.

c) Gesondert ist dabei besonders die Unterwäsche von Beamt*innen zu überprüfen, die einen Verschmutzunggrad von 3 nicht überschreiten darf.
Zur besseren Nachvollziehung darf nur noch Unterbekleidung des Farbtons „Perlweiß“ verwendet werden.

6. a) Auf allen durch den Landkreises Stendal genutzten Flächen darf es weder zu Bodenversiegelung noch Verdichtung kommen. Besonders verboten ist dabei die Verwendung von Beton.

b) Alle Strukturen, die diese Vorgaben nicht erfüllen müssen unverzüglich abgerissen und die betroffenen Flächen einem Renaturierungsprozess unterzogen werden.

7. a) Allen Minderjährigen ist der Aufenthalt in Schulgebäuden werktags zwischen 7 und 17 Uhr nicht gestattet.

b) Polizist*innen ist der Einsatz nur gestattet wenn sie sich in Anwesenheit einer jugendlichen Begleitperson unter 16 Jahren befinden. Dies dient der Kontrolle der Beamt*innen im Bezug auf ihre Verantwortung gegenüber der jungen Generation, nicht aktiv an der Zerstörung des Planeten mitzuwirken.

8. a) Der Landkreis Stendal hat dafür Sorge zu leisten, dass in seinen Wäldern, kein Mord begangen wird. Zu diesem Zweck fordern wir die sofortige Zerstörung aller zu Jagd dienlichen Infrastruktur.

b) Alle Gewehre von jagenden Personen sind zu konfiszieren und unverzüglich der Besetzenden auszuhändigen.

9. a) Jeglicher durch den Landkreis verursachter „Zivilisationsmüll“ ist durch das SpaceX- Programm von Elon Musk außerhalb der Erdatmosphäre fachgerecht zu entsorgen.

b) Im sogenannten „Zivilisationsmüll“ sind neben dem anfallenden Abfall durch die Durchführung von 6b) auch alle ansässigen Millionär*innen und Milliardär*innen beinhaltet.

10. Eine vollständige Liste der Namen und Addressen aller Landtagsabgeordneten sowie Beamt*innen im Dienst von Polizei und Ordnungsamt ist auf Anfrage auszuhändigen.

11. In Antizipation der extremen Wetterbedingungen aufgrund der durch den Landkreis mitverursachten Klimakatastrophe, ist dieser unverzüglich zu evakuieren.

Die Erfüllungen dieser Auflagen innerhalb eines Zeitraumes von 2 Wochen ist als Bedingung für die Möglichkeit der Umsetzung des durch den Landkreis Stendal gestellten Auflagenbescheids an die Besetzung, zu verstehen.
Sollte es in künftigen Verhandlungen zu keiner für die Besetzung verantwortbaren Einigung kommen ist die Option eines Holz-Gladius-Duells zwischen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und einer deligierten Person aus der AZA vorgesehen.

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Kauf-Stopp für Essensspenden

Hallo liebe Menschen, die die Besetzung unterstützen wollen,
einige Menschen hatten in letzter Zeit viele Gespräche über unsere Essensversorgung und   Nachhaltigkeit. Für uns bedeutet das, uns weg von kapitalistischer Konsumlogik und hin zu selbstorganisierten Versorgungsstrukturen zu bewegen. Um diesen Prozess zu vertiefen, haben Menschen entschieden, als Experiment einen Kauf-Stopp für Essensspenden auszurufen (z.B. Aufstriche, einzeln verpackter Reis/Nudeln, gekauftes Obst und Gemüse).
Menschen wollen das ausprobieren, um sich mehr mit der eigenen Ernährung auseinander zu setzen. Das soll kein Ausdruck von Undankbarkeit gegenüber den Menschen sein, die uns so unterstützt haben und unterstützten. Gleichzeitig wollen Menschen Verantwortung übernehmem für die Ausbeutung und Zerstörung, die so viele kommerzielle Produkte verursachen. Ein Ziel wäre auch, Menschen zu motivieren uns auf unkommerzielle Art zu unterstützen. Es ist immer schön, wenn Menschen in der Besetzung vorbeischauen. Diese sollte sich lieber als Gemeinschaft in der Region verwurzeln als eine isolierte Besetzung („Aktivisti“) mit ausgelagertem Dienstleistungssektor („Supporties“) zu sein. Wenn du nicht die Möglichkeit hast, deine Zeit und Energie zu schenken, aber materielle Dinge spenden möchtest, frag gerne, was wir spezifisch brauchen. (Wir werden weiterhin große Menge lokaler Produkte wie Mehl, Hafer, Öl, etc. kaufen). Menschen hier freuen sich auch immer über Spenden von geretteten oder selbstproduzierten Lebensmitteln. Wir bekommen beispielsweise leckeres Obst und Gemüse von Bio-Höfen aus der Regiom gespendet. Wenn wir alles haben, was wir brauchen und Menschen Geld spenden möchten, gibt es viele anarchistische Projekte, die dringend Geld brauchen, an die wir gerne umverteilen.
Ein Ziel für die Zukunft wäre es alternative Versorgungsstrukturen für die Region aufzubauen. Wenn du Motivation oder Ressourcen hast (Kontakte zu Supermärkten, Essensvorräte, die du nicht verbrauchen kannst) um Foodsharingstrukturen mit uns aufzubauen, schreib uns gerne eine Nachricht!
Wir freuen uns auch über Rückmeldungen und Kommentare. Dies sollte verstanden werden als ein offener Prozess der Reflektion über das eigene Konsumverhalten, an dem alle teilhaben können. Das ist auch Teil einer breiteren Diskussion darüber, wie wir Alternativstrukturen zur kapitalistischen Ausbeutung aufbauen können. Danke, dass du dir Zeit genommen hast darüber nachzudenken!

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Ordnungsamt Stendal Pfui

Am 7.7.2021. kam das Ordnungsamt Stendal samt voll bewaffneter BFE-Eskorte in unser Baumhausdorf im Losser Wald. Um ca. 11:15 betrat die Delegation bestehend aus 4 Ordnungsamtmenschen, 3 Kripos, 6 BFE-Soldat*innen und 3 weiteren Cops die Autonome Zone. Trotz Aufforderung zu gehen und dem Angebot schriftlich mit der Versammlung in Kontakt zu treten, bestand das Ordnungsamt auf sein vermeintliches Recht, die Besetzung zu inspizieren. Dabei beriefen sich die Staatsdienenden auf eine angebliche „Gefahrenlage“ um die Betretung zu rechtfertigen. Was folgte, war eine über zwei Stunden andauernde Begehung, bei welcher jeder Quadratzentimeter der Versammlung akribisch dokumentiert wurde. Daran konnte auch die andauernden wütenden Unmutsbekundungen aus den Baumhäusern nichts ändern. Das Ordnungsamt begutachtete jedes Baumhaus, den Umsonstladen, das Sternenzelt, die Schaukeln, den Gemüsegarten, den Kompost, sogar vor der Toilette schreckte der unstillbare Aufklärungswille des Ordnungsamts, nicht zurück. Offensichtlich voller Wolllust an der eigenen Autorität und scheinbaren Unbesiegbarkeit. Es ist klar, dass die Behörde nur einen Grund sucht, die Besetzung zu kriminalisieren. Welch‘ krasse und gewaltvolle Grenzüberschreitung, Respektlosigkeit, Machtdemonstration, welch‘ Übergrifffigkeit! Im Anschluss dann der Versammlung Kooperationsverweigerung vorzuwerfen ist schlicht ignorant. Nach Einschätzung von solidarischen Anwält*innen war zumindest das Betreten der Versammlungsfläche durch die Polizei juristisch nicht rechtens. Der Polizeistaat entlarvt ein weiteres mal seine autoritäre Fratze. Es zeigt deutlich: wie jeder Staat ist auch der deutsche Staat ein Polizeistaat. No justice no peace!
Im Anschluss gab es auf der Straße Richtung Losse noch eine spontane Blockade gegen das Auto des Ordnungsamts Stendal. Wir lassen uns nichts gefallen, die Besetzung nervt zurück!

Das Ordnugsamt kann uns schriftlich kontaktieren, dazu gibt es eine Email-Adresse (monibleibt@systemli.org) und eine Versammlungsleiter mit Anschlagboard an der Straße, welche die Grenze der Versammlungsfläche markiert. So hat die Besetzung die Möglichkeit zusammen Position zu Vorwürfen und Fragen beziehen.
Oder lasst uns halt einfach in Ruhe, wir wollen und wir brauchen keine staatliche Unterstützung, keine staatliche Sicherheit und keine staatlichen Einschränkungen.

Die Autonome Zone Altmark bleibt widerständig, wild und frei.
Unbändige Freude & brennender Hass.

Moni Bleibt!

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